Ein Schweizer Klassiker neu interpretiert
- Nadia Mullis
- 10. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Neulich habe ich meine Familie nach einer Idee für das Abendessen gefragt. Zu meiner Überraschung wurde von meinen Kindern nicht deren übliche Favoriten (Lasagne, Raclette, Spaghetti, etc.) vorgeschlagen, sondern Gehacktes mit Hörnli. Ich finde, dass dieser Schweizer Klassiker immer geht: Egal ob in der Skihütte, im Sommer auf der Terrasse oder eben an einem gewöhnlichen Sonntagabend am Familientisch. Gehacktes mit Hörnli ist Soulfood ohne saisonale Beschränkung. Die einzige Schattenseite des Gerichts sind seine Nährwerte. Im Wesentlichen besteht der Eintopf aus heller Pasta und Fleisch sowie – wenn dazu herkömmliches Apfelmus serviert wird – aus einer nicht unerheblichen Menge Industriezucker.
Damit sich über das zeitlose Gericht nicht nur das Gemüt, sondern auch der Körper freut, halte ich mich nicht an die klassischen Rezeptvorgaben, sondern verwende die folgenden Zutaten:
Vollkorn Hörnli
Viel Gemüse (was Kühlschrank und Garten gerade hergeben)*
Tofu oder Soja Hack
Schwarze Bohnen
Tomatenpüree
Rotwein
Gemüsebouillon
Gewürze
*Für das besagte Abendessen war das:
2 Zwiebeln
1 Lauch
1 Fenchel
1 kleine Aubergine
5 Rüebli
1 gelbe Peperoni
1 Bundzwiebel
Entgegen den Zutaten bleibt die Zubereitung klassisch:
Zuerst das Gemüse fein schneiden und mit etwas Rapsöl anbraten. Tomatenpüree hinzugeben und kurz mitbraten. Wein dazu giessen und aufkochen. Bouillon und Hack** dazu geben. Nach Belieben würzen, bspw. mit Paprika, geräuchertem Paprika, Lorbeer, Thymian, etc. Die Hörnli nach Packungsangabe kochen.
**Im Gegensatz zum tierischen Fleisch müssen diese Produkte meistens nicht zuvor angebraten werden
Diese angepasste Version von Gehacktem mit Hörnli besteht zu einem grossen Teil aus Gemüse. Von den Vitaminen wird aufgrund des eher langen Kochvorgangs nicht mehr viel vorhanden sein. Trotzdem erhöht es den Ballaststoffanteil und somit den Wert des Gerichts deutlich. Wer das Fleisch durch eine pflanzliche Alternative ersetzt, reduziert so den Anteil an tierischen Fetten – ohne auf das Eiweiss verzichten zu müssen. Um den pflanzlichen Eiweissgehalt zu erhöhen kann beispielsweise eine Dose schwarze Bohnen hinzugegeben werden. Bei den Hörnli sollte – wie immer bei Pasta – auf ein Produkt aus Vollkornmehl zurückgegriffen werden.
Und das Apfelmus? Sollte auf dieses zu Gunsten der Gesundheit verzichtet werden? Nein! Bei Apfelmus-Produkten lohnt sich einen Blick auf die Zutatenliste ganz besonders. Viele der angebotenen Produkte bestehen nämlich aus einer nicht unerheblichen Menge Industriezucker. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen: Apfelmus, das aus dem besteht, was die Etikette vermuten lässt, nämlich 100% Apfel. Gegen diese Produkte ist aus meiner Sicht nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil; ich finde zu Gehacktem mit Hörnli gehört Apfelmus dazu! Ganz egal, ob es sich dabei um die klassische Variante oder die hier beschriebene Neuinterpretation handelt.

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